Prof. Dr. Stephan Seiter

Stephan Seiter zu den ersten Aufnahmen durch das James-Webb-Weltraumteleskop

Foto: NASA, STScI, ESA/CSA

Was mich bei den ersten Bildern fasziniert, ist, dass wir auf unsere Vergangenheit zurückblicken, wenn wir jetzt 13,1 Milliarden Jahre alte Bilder aus der Zeit relativ kurz nach dem Urknall erhalten. Wir sind damit Zeugen einer lang vergangenen Zeit, deren Auswirkungen wir heute noch erfahren. Der neue Blick in einen alten Himmel macht in bestechenden Bildern klar: wir stehen mitten in der Entwicklung des Universums, aber auch inmitten der Herausforderung über Forschung und Fakten ein immer klareres Bild zu bekommen. Milliarden Jahre liegen hinter dem Universum, Milliarden Jahre liegen vor uns. In gewissem Sinne berühren sich bei diesen Bildern Science Fiction und Wissenschaft.  Erwartet man nicht insgeheim, dass plötzlich das Raumschiff Enterprise auf einem der Bilder auftaucht? Tatsächlich sehen wir den Gegenstand und die Ergebnisse erfolgreicher Grundlagenforschung, die auch in der Zukunft zentrale Voraussetzung für Innovationen und Wohlstand ist. Auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten dürfen wir deshalb Forschung und Entwicklung nicht vernachlässigen, wenn wir den Herausforderungen unserer Zeit gerecht werden wollen.